Hermann Woyack

(1884 - 1972)

Der Kunstmaler Hermann Woyack wurde  am 16. Juni 1884 in Berlin geboren. Er starb am 24. Juli 1972 im Alter von 88 Jahren. Von 1930 bis 1972 wohnte er in Petershagen, Ilsenstr. 44, Mierwerder. Gemeinsam mit seiner Frau Elli meisterten sie hier das Leben in guten und in schlechten Zeiten. Trotz seiner Behinderung -  er verlor bei einem Unfall schon als Kind seinen rechten Arm – hat es ihm nie an Lebensmut und neuen Ideen gefehlt. Sein Atelier hatte er zunächst in der Dorfstraße, später dann in der Wilhelm-Pieck-Str. Nr. 125.

In der „Berliner Morgenpost“ von 1937 finden wir ein Bild mit folgende Kommentar: „Der Maler Hermann Woyack aus Petershagen pflanzte und betreute n diesem Sommer nicht nur seine Morgenpost-Zuckertomaten, er hielt sie auch - zusammen mit anderen Früchten seines Gärtnerfleißes - im Bilde fest.“ Nach der Wende veröffentlichte die „Berliner Morgenpost“ erneut ein Bild von Hermann Woyack „Bahnübergang Lindenstraße, Petershagen“.

1946, 1947 und 1948 organisierte er jeweils mit Freunden Kunst- und Gewerbemessen in Petershagen. Für die Theatergruppe, an deren Entstehen er ebenfalls mitwirkte, schuf er das Bühnenbild. Aufführungen im „Alten Dessauer“ (heute „Marimé") und im „Alten Krug“ (Dorfsaal Madel) waren jeweils ein Erfolg.

Neben den kulturellen Veranstaltungen beschäftigte er sich mit der Chronik von Petershagen. Auf 52 Linolschnitten und Zeichnungen mit Erklärungen brachte er die Geschichte von Petershagen zu Papier. Dass er eine Chorgemeinschaft gründete, die später mit dem „Männergesangverein Flora 1877“ fusionierte, sei hier nur am Rande erwähnt. Die meiste Zeit verbrachte er jedoch vor seiner Staffelei.

Wir, Schüler der Grundschule n Petershagen, sahen ihm gern beim Malen über die Schulter. Noch mit 79 Jahren leitete er zwei Zeichen- und Malzirkel: sonntags von 10 – 12 Uhr für Jugendliche und montags für Erwachsene.

Hermann Woyack hat über 40 Jahre das kulturelle Leben im Ort geprägt. Eine kleine Ausstellung im Raum der Giebelseehalle zeigt einen Ausschnitt aus seinem Schaffen in Petershagen.

Über 40 Bilder befinden sich in Privatbesitz. Viele seiner Werke würden sicher für Dauerausstellungen zur Verfügung gestellt werden, wenn die entsprechenden Räume vorhanden wären. „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh’n …“ (Lied und langsamer Walzer) Und es gibt ein Heimatmuseum in Petershagen!

Zum Schluss ein Spruch von Seneca d. Ä. (Schriftsteller, geb. 55 v. Chr.), der  auf das Leben und Schaffen von Hermann Woyack vollinhaltlich zutrifft: „Ein Mensch, der nur an sich selbst denkt und in allem seinen Vorteil sucht, kann nicht glücklich sein. Willst du für dich leben, lebe für andere“.

 Man muss nicht nur wollen, sondern auch tun.

Karl-Heinz Parduhn