
Sachgebiet Städtebauliche Planung
Zuständige Mitarbeiter
Katrin Rateitzak
Private Bauvorhaben
Tel.: 03341/4149 -522
E-Mail: katrin.rateitzak@petershagen-eggersdorf.de
Britta Fritsche
Private Bauvorhaben
Tel.: 03341/4149 -521
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Marco Kirchhöfer
Bauleitplanung
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Petra Milster
private Liegenschaften & Hausnummernvergabe
Tel.: 03341/4149 -525
E-Mail: petra.milster@petershagen-eggersdorf.de
Maximilian Jahn
Naturschutz & Grünflächen
Tel.: 03341/4149 -524
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Nahversorgungskonzept der Gemeinde
Das in öffentlicher Beratung erarbeitete und im Frühsommer 2022 von der Gemeindevertretung beschlossene Nahversorgungskonzept bildet die Grundlage für die Entwicklung der Einzelhandelsstrukturen in unserem Ort. Wesentlicher Anlass für die Konzeption waren neue Vorgaben des Landesrechts zur Raumordnung sowie die darauf beruhende Ausweisung von Entwicklungszielen in Regionalplänen.
Neben der Bevölkerungs- und Nachfrageentwicklung wurden für die Konzeption auch veränderte Angebotsstrukturen und Verkaufsflächenbedarfe. So wandelt sich mit dem Rückgang der Kleingeschäfte der ursprüngliche Lebensmittelhandel zunehmend zum Alltagssortimenter. Besen, Gartenscheren oder LED-Lampen gibt es nun auch beim Discounter, was wohnortnah Versorgungslücken schließt und damit einer umfassenden Grundversorgung dient. Ein weiterer Trend ergibt sich aus dem wachsenden Anteil an Home-Office. In der Ära der Heim-Arbeit wird der Supermarkt zur Kantine und zum sozialem Kontaktraum.
Einen klaren Schwerpunkt setzt das Nahversorgungskonzept mit dem Prinzip der kurzen Wege. Galten früher Ortsränder oder Gewerbegebiete mit üppigen Zufahrtsstraßen als perfekte Lagen, bildet die Wohnortnähe mit optimaler Anbindung an Fuß- und Radwegen das neue Ideal. Gleichsam wird auch auf die Verknüpfung mit dem ÖPNV deutlich mehr Gewicht gelegt. Nimmt der Vorteil oder die Notwendigkeit des Autos ab, wirkt dies dem Aufwachsen des motorisierten Individualverkehrs entgegen. Zugleich wird dieser Ansatz auch der demografischen Entwicklung besser gerecht, wenn etwa im Alter weite Wege beschwerlicher und Autofahrten unsicherer werden.
Hautelemente der neuen Planung sind zwei Nahversorgungszentren, um den Bahnhof Petershagen herum sowie im Ortszentrum von Eggersdorf. Diese Zentren binden weitere Dienstleistungen und Einzelhandelsangebote mit ein. So stärken sich Versorgungsangebote gegenseitig und reduzieren durch deren Bündelung Wege. Ergänzend zu diesen Zentren decken Nahversorgungslagen den Bedarf in der Fläche, etwa durch Märkte wie am Mierwerder oder an der Altlandsberger Chaussee. Bis auf wenige Siedlungsbereiche wird damit eine gute Versorgung in 5 bis 15 Gehminuten erreicht.
Als große Herausforderung stellte sich jedoch zum Planungszeitpunkt das Ortzentrum Eggersdorf dar, denn für den dortigen „Nahkauf“ war seitens Rewe die Schließung für Ende 2023 angekündigt. Gut 4.000 Einwohner wären damit von einer Nahversorgung abgeschnitten. Die Alternativen hätte eine verstärkte Nutzung des eigenen Autos bedeutet. Gerade für Senioren, eine in dieser Ortslage stark repräsentierte Einwohnergruppe, wäre der Alltag aus eigener Kraft deutlich schwerer zu bewältigen gewesen. Auch wenn unternehmerisches Engagement nun eine Anschlusslösung für den Markt ermöglicht hat, mit gerade einmal 650m2 Ladenfläche sind die Möglichkeiten für den Standort eingeschränkt und auf Spezialisierung ausgerichtet – wie jetzt mit der hochwertigen Bio-Ausrichtung auch erfolgt. Leidet jedoch die Attraktivität des Ortszentrums weiter und lassen sich die täglichen Bedarfe dort nicht umfassend decken, dann wird dies schnell zur existenziellen Frage für Friseur, Post oder Apotheke – ohnehin nur sehr begrenzt vorhandene Angebote im Ortsteil Eggersdorf.
Intensiver diskutiert wurde auch der Norma-Standort in der Ernst-Thälmann-Straße. Dieser verfügt über eine feste Kundschaft und fängt auch Bedarfe der angrenzenden Quartiere aus Strausberg mit auf. Mit dem Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplanes für die alten, direkt angrenzenden Gewerbeflächen, wächst zudem absehbar die Bedeutung der fußläufigen Nahversorgung. Daher wird auch dieser Markt durch einen Ersatzneubau auf aktuellen technischen und energetischen Stand gebracht werden. Das Planverfahren dafür ist bereits weit vorangeschritten und das gemeindlichen Nahversorgungskonzeptes damit weitgehend umgesetzt.
Marco Rutter, Bürgermeister, 03.03.2025
