Zuständige Polizeidienststelle
Polizeidirektion Ost
Polizeiinspektion Märkisch-Oderland
Märkische Straße 1
15344 Strausberg
Tel.: 03341 330-0
Fax: 03341 330-1229
durchgehend geöffnet
Revierpolizisten
Polizeihauptmeisterin Janine Schulz (Bereich Eggersdorf) - E-Mail senden
Polizeihauptkommissar Thorsten Kühnel (Bereich Petershagen) - E-Mail senden
Sprechzeit:
Bürgerbüro Am Markt 2, 15345 OT Eggersdorf
Dienstag 15.00 Uhr - 18.00 Uhr
Tel.: 03341 / 41 49 85
Einbruchschutz – ein Thema für alle im Doppeldorf
Eine gute Nachricht vorab: die Zahl der angezeigten Einbrüche und Einbruchsversuche ist im Jahr 2018 in Deutschland weiter gesunken. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2018 sank z.B. die Zahl der erfassten Fälle von Wohnungseinbruchsdiebstahl von rund 117.000 auf 98.000 um 16,3 %. Klingt zunächst einmal gut, doch kann bei rund 270 angezeigten vollendeten Einbrüchen täglich und einem gesamtwirtschaftlichen Schaden von über 261 Millionen Euro keineswegs Entwarnung gegeben werden. Jeder sollte also zum Schutz des Eigenheims etwas tun!
Wann und wie schlagen die Täter zu? Die meisten Wohnungseinbruche finden von November bis Februar statt. Täter und Täterbanden machen ihre Hausbesuche gern zwischen 10.00-14.00 Uhr, oder nutzen im Herbst und Winter die dunklen Tageszeiten. Sie hebeln mit Vorliebe an Fenster- und Fenstertüren im Erdgeschoss und versuchen in der Regel innerhalb von maximal fünf Minuten ins Wohnobjekt zu gelangen. Klappt dies nicht, ziehen sie weiter.
Welcher Schutz macht also am meisten Sinn?
Folgende Verhaltensregeln sollten zunächst beachtet werden: Türen, Fenster- und Fenstertüren sollten – auch bei kurzer Abwesenheit – immer ge- und verschlossen werden. Ein angekipptes Fenster ist ein offenes Fenster! Es ist wichtig Haus- und Wohnungsabschlusstüren immer zweitourig abzuschließen. Nie den „Reserveschlüssel“ draußen deponieren: Einbrecher kennen jedes Versteck! Und: soziale Kontrolle durch die Nachbarschaft ist Gold wert! Achten Sie bewusst auf unbekannte oder verdächtige Personen. Sprechen Sie diese direkt an und alarmieren Sie bei Gefahr und in dringenden Verdachtsfällen sofort die Polizei!
Um konkret das Haus oder die Wohnung vor einem Einbruch zu schützen sollte der Grundsatz gelten: Mechanik vor Elektronik, denn was nutzt eine „Smart Home Anlage“, wenn man unterwegs auf dem Handy sehen kann, wie Täter das Haus leer räumen?
Erst wenn der sogenannte Widerstandszeitwert, also die Zeit, die ein Täter braucht, um z.B. ein Fenster aufzuhebeln, sinnvoll erhöht wird, bleibt der Täter draußen. Achten Sie bei Neu- und Umbau, sowie bei der Nachrüstung auf geprüfte, zertifizierte einbruchhemmende Produkte. Bei einem Einbau neuer Tür- oder Fensterelementen beginnt z.B. mit der Widerstandsklasse (RC) 2 oder 3 ein guter Einbruchsschutz.
Fenster- und Fenstertüren können aber auch nachgerüstet werden. Dabei werden einbruchhemmende Fensterbeschläge, abschließbare Fenstergriffe oder aufschraubbare Zusatzschlösser verbaut. Die gängige Isolierverglasung moderner Fenster hat keine einbruchhemmende Wirkung. Diese Verglasung sollte man durch spezielles Verbundsicherheitsglas ersetzen oder mit Sicherheitsfolien ertüchtigen. Achten Sie auf jeden Fall auf eine fachgerechte Montage und fordern Sie hierüber eine Bescheinigung! Finanziell werden diese und weitere Maßnahmen sogar durch Zuschussprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziell gefördert.
Alarmanlagen, Videoüberwachung oder sogenannte „Smart Home“-Lösungen sind per se nicht verkehrt. Hier machen jedoch gleichfalls nur zertifizierte Anlagen Sinn. Für den höchstmöglichen Nutzen sollte man beim Kauf unbedingt auf Qualität in Verbindung mit dem geplanten Einsatzspektrum achten. Klassifizierungen z.B. durch den Verband der Schadensversicherer e.V. (VdS) können Sie hierfür als Anhaltspunkt nutzen.
Viele weitere Tipps zum Einbruchschutz wie z.B. zum Thema Beleuchtung, Gitter, Rollläden oder zu Fördermöglichkeiten finden Sie unter www.k-einbruch.deoder Sie lassen sich durch einen Kollegen der (Kriminal-)Polizeilichen Präventionsstelle, z.B. in Strausberg (03341-330-1085), beraten. Damit auch 2019 die Einbruchszahlen weiter sinken!
S. Nicklas, Präventionsberater, Kriminalpolizei Berlin