Das älteste Haus des Doppeldorfes
Ein Zeugnis der Geschichte im Ortskern von Petershagen
Die Gemeinde Petershagen/Eggersdorf und der Verein für Heimatkunde haben es sich zur Aufgabe gemacht, das so genannte Büdnerhaus in Petershagen zu retten.
Dieses Haus liegt auf dem Petershagener Dorfanger südlich der weithin sichtbaren denkmalgeschützten Dorfkirche. In östlicher Verlängerung schließt sich leicht versetzt ein aus Mischmauerwerk errichtetes Stall- oder Scheunengebäude an.
Dendrochronologische Untersuchungen zum Alter des Hauses bestätigen die Angaben von Alexander Giertz. Er datiert in seiner Chronik das Baujahr um 1751. Es ist somit das älteste überlieferte Wohnhaus in Petershagen aus der Zeit vor der 1765 erfolgten Kolonisation des Dorfes. Die Geschichte des Hauses ist gut dokumentiert. Zeichnungen zur Entstehungsgeschichte sind vom Petershagener Maler Herman Woyack überliefert.
Ursprünglich stand das Haus auf der gegenüberliegenden Seite der Dorfstraße. Es wurde im Jahre 1808 auf seinen jetzigen Standort umgesetzt.
Unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Gesichtspunkte wurde 2002 das Nebengelass vom Heimatverein ohne Fördermittel restauriert und für die Allgemeinheit nutzbar gemacht. In Absprache mit der Unteren Denkmalschutzbehörde wurde das gesamte Nebengelass vom Verein sehr mühevoll originalgetreu restauriert und bietet so dem Verein ein winziges, aber historisch interessantes Kleinod mit dem Charakter einer Miniaturscheune. Dieses kleine Gebäude diente den Büdnern als Stall und Scheune zugleich.
Es ist ein so genannter eingeschossiger Mischputzbau mit Satteldach. Das heißt, es wurde aus den verschiedensten Materialien erbaut, die teilweise schon einmal in einem Gebäude verarbeitet waren. Auf diesem Areal stand, wie oben beschrieben die alte Kirchenscheune. Zeitlich ist es durchaus denkbar, das Hölzer und Feldsteine aus dieser abgerissenen Scheune verwendet wurden.
Die dendrochronologische Untersuchung hat ergeben, dass bestimmte Balken bereits um 1707 gefällt wurden, und schon einmal als Balken im Fachwerk verbaut waren. Es ist also ganz sicher, dass Material verarbeitet wurde, welches schon über 300 Jahre alt ist.
2004 gingen auch die Arbeiten am Büdnerhaus mit Unterstützung der Gemeinde gut voran. Berichte und Fotos hat der Verein unter www.buednerhaus.de dokumentiert. Besonders fleißig war die "Büdnertruppe" mit Bernd Buchmann, Rudi Gansewendt, Klaus Dieter Scholz, Roland Burkhardt, Norbert Stierwald, Klaus Winkler, Diethelm Röglin, Siegfried Lehmann, Gerhard Anschütz, Ramon Jaeke.
Anlässlich des Neujahrsempfanges am 06. Januar 2005 wurde dieser „Truppe“ vom Bürgermeister eine Ehrenurkunde überreicht.
Jeden 3. Sonntag im Monat öffnet das Büdnerhaus ab 14 Uhr für Besucher seine Türen.