Wilhelm Brunner

(1845-1925)

Wenn bestimmte Menschen in der Lage sind progressive Bewegungen in ihrem Umfeld zu beeinflussen, dann kann,  wie  in unserem Falle ein Dorf sehr davon profitieren. Es gibt, wie ich herausgefunden habe, einige solcher Akteure in unserem Ort, die über Jahrhunderte positiven Einfluss auf unsere Ortsgeschichte genommen haben.

Wir freuen uns, dass in unserem Jubiläumsjahr ein Mann beschrieben wird, der so Entscheidendes beeinflusst hat.

Wilhelm Brunner, geboren am 30. August  1845 in Petershagen war der Urenkel eines der Pfälzer Kolonisten mit Namen Emanuel Brunner, geboren 1736. Alle männlichen Nachkommen hatten den Brunnerschen Erbhof weitergeführt.

Der älteste  Sohn des Johann Michael, welcher  schon 1811 in Petershagen das Licht der Welt erblickte war Wilhelm. Er heiratete  1877  Emma Anna Auguste  Neumann aus Werder.

Als Gemeindevorsteher agierte er von 1876-1908. Genau das war die entscheidende Entwicklungsepoche unseres Ortes, die Wilhelm Brunner  mitbestimmen konnte. Durch den von ihm  ausgearbeitetem Parzellierungsplan im Jahre 1896 entwickelte sich unser märkisches Angerdorf zu einer großen Gemeinde und damit zu einem Vorort von Berlin. Er arbeitete eng zusammen mit dem Haus-und Grundbesitzerverein Stienitzburg. In vielen anderen Vereinen und in der Kirche war er einer der Aktivisten. Nebenbei führte er sehr erfolgreich als Bauerngutsbesitzer sein großes Anwesen in der Dorfstraße.

Die entscheidenden Bauten, wie den Kirchenneubau (Turm 1896), sowie die Dorfschule im Jahre 1905 wurden unter seiner Ortsführung erbaut. Viele Villen in den Kolonien und die schönen sanierten Bauerngutshäuser bekamen seinen Stempel.

Die Bauphase im Ort von 1896 bis zu seinem Amtsende 1908 war die  Epoche in Petershagen, die dem Ort sein heutiges Aussehen verliehen hat. Alexander Giertz schreibt in seiner Chronik über Wilhelm Brunner: „Am 25. August 1904 konnte der genannte in überaus zahlreich besuchter Ortsfeier sein 25jähriges Dienstjubiläum, erfreut durch allerhand Auszeichnungen und Jubiläumsgaben der Gemeinde wie auch der Neusiedler festlich begehen.“ Das wertvollste Geschenk war ein Schreibtisch mit prunkvoller Ausstattung.

Wilhelm Brunner starb am 16.12.1925.

Bärbele Buchmann, Heimatkundeverein