Gemeindevorsteher Franz Mai

(1875 – 1939)

Franz Mai wurde am 27.10.1875 in Kanowa, Kreis Saatz (heute Žatec na Moravě in Tschechien) geboren. Von 1897 bis 1899 leistete er seinen Militärdienst ab und schied als Infanterist des 9. Regiments aus der Truppe aus.

Wann und wie er nach Petershagen kam ist unbekannt. Laut Adressbuch von 1926 wohnte er in der Eggersdorfer Straße 25. Er war gelernter Tischler und übte den Beruf eines Werkmeisters aus. Zeitweise verkaufte er auch Molkereiprodukte. Nach dem Ersten Weltkrieg kam bei der ersten Wahl zum Petershagener Gemeinderat nach demokratischen Grundsätzen eine knappe Mehrheit zustande, die das SPD-Mitglied Franz Mai am 4. September 1919 mit 7:6 Stimmen zum ehrenamtlichen Gemeindevorsteher wählte.

In seine Amtszeit fallen der Ankauf eines Wohnhauses als Gebäude für das Rathaus Petershagen in der jetzigen Rathausstr.9 um 1921, die Elektrifizierung und Verlegung von Wasserleitungen in der Gemeinde ca. 1920/21, die Errichtung des Bahnhofs Petershagen in der heutigen Wilhelm-Pieck-Straße (nicht Phg.-Nord !) etwa im Jahr 1919 sowie die Regulierung und teilweise Pflasterung der Hennickendorfer Str. (jetzt W.-Pieck-Str.) vom Bahnhof bis zum Wald.

Außerdem erwarb sich  der leidenschaftlicher Sportler Mai große Verdienste um die Planung und Errichtung von Waldsportplatz und Badeanstalt am Fließ (jetzt Biotop Richtung Fredersdorf). Er gab er den ersten Anstoß zum Bau der damals „Neuen Schule“ Petershagen (später Joliot-Curie-, jetzt FAW-Schule) einschließlich Turnhalle. Beide wurden erst später fertig gestellt, den Lohn ernteten andere. Im Jahr 1925 wählte man den Kandidaten der bürgerlichen „Unpolitischen Liste“ Fritz Grasnick zum Gemeindevorsteher. Franz Mai engagierte sich noch nach seiner Amtszeit für den kommunalen Wohnungsbau durch die Gründung der "Gartenstadt Petershagen", gemeinnützige Heimstättengesellschaft eGmbH in Petershagen, Kreis Niederbarnim (1931-1934) mit Beteiligung der Gemeinde als einer der Gesellschafter. Schwerkrank und verwitwet verstarb er am 6.3.1939 in Hennickendorf.